Hammer

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Geschichte Ortsteil Hammer

1440 Die Errichtung eines Eisenhammers durch den Ritter Hans von Waldow auf der wüsten Dorfstelle Schepforde wird erwähnt
1513 der Kurfürst verkauft den Eisenhammer an Simon Berckner
1544 die Hammerschmiede ist im Besitz von Hans Klix und Valentin Bütterer
1589 Eisenhammer und Vorwerk des Amtes Liebenwalde; es wohnen 9 Familien im Ort, die 2 Hammermeister und 5 Hammerknechte, es gibt eine „Kastellmühle“
1615 Asmus und Balzer Büttner sind im Besitz des Hammers, welcher bald darauf eingeht
1625 ein Schulmeister wird erwähnt
1657 als Folge des 30jährigen Krieges sind von 22 Höfen 14 wüst
1692 wird die Wassermühle erwähnt
1748 die Wasserkornmühle und die Wassergrützmühle sind im Besitz J. J. G. Richter
1854 die baufällige Kirche wird abgetragen und nach Entwürfen von August Stüler wird das heutige Bauwerk errichtet
1902 Bau der Chaussee zwischen Hammer und Liebenthal
1904 Gründung der Freiwilligen Feuerwehr Hammer
1953 Gründung der ersten LPG
2003 es entsteht aus umliegenden Gemeinden die Stadt Liebenwalde
2004 Bau des Radweges zwischen Hammer und Liebenwalde
2005 Rekonstruktion des Mehrzweckgebäudes als Begegnungsstätte und kulturelles Zentrum
2005 – 2007 Rekonstruktion des Dorfgemeinschaftshauses
2006 – 2007 Bau des Radweges zwischen Hammer und Böhmerheide
 
2009 Beginn der Rekonstruktion der Kita „Kuhpanzwichtel“ einschließlich Spielplatz in mehreren Abschnitten bis 2016
2010 Bau einer neuen Steganlage an der Badestelle am Wutzsee
2010 Indienststellung des neuen Feuerwehrfahrzeugs (LF 10/16)
2011 Fertigstellung des neuen Stellplatzes für die FFW (Anbau an das vorhandene Depot) und 2016 Rekonstruktion der Aufenthalts- und Sanitärräume  
2013 – 2014 Teilübernahme der Landesstraße 212 durch die Stadt und vollständiger Ausbau der Eberswalder Straße als Ortsdurchfahrt einschließlich des Mittelweges; die feierliche Übergabe erfolgte in Anwesenheit des damaligen Ministers für Infrastruktur und Landwirtschaft Jörg Vogelsänger  
2016 Ausbau der Alten Eberswalder Straße
2016 – 2017 Herstellung eines Festplatzes zwischen Dorfgemeinschaftshaus und Saunagebäude
2020 Beginn des B-Plan-Verfahrens zur Erschließung des Geländes der früheren Domäne bzw. des Volksgutes mit Schaffung einer neuen Ortsmitte

 

Bereits im Mittelalter war das heutige Dorf Hammer Wohnort von Siedlern, die wohl weit westlich der Elbe ihre ursprüngliche Heimat hatten. Sie waren im Zuge der askanischen Konolisation in das einstige Land des slawischen Stammes der Retschanen gezogen, um hier ein neues Leben zu beginnen. In Schutz der Burg Liebenwalde begründeten diese Siedler wohl zu Beginn des 13.Jhd. das Dorf „Schepforde“. Wieviel Jahre dieses Dorf bestand, ist wohl nicht bekannt, schon 1375/77 wird es als Ort nicht mehr erwähnt. 1412 hören wir von einem Christoffel Wiltberge, der zwei wüste Hufen Land bei Liebenwalde als Lehn erhält. Der Pfandinhaber des Schlosses Liebenwalde, der Ritter Hans von Waldow, erwirbt von Wildberge die wüste Dorfstätte Schepforde und errichtet dort einen Eisenhammer. Konkrete Nachricht erhalten wir hierzu zum Regierungsantritt des Kurfürsten Friedrich II im Jahre 1440.

Der von Waldow durfte in den Ländereien des Schlosses Liebenwalde nach Raseneisenerz graben und in den ausgedehnten Waldungen Holz schlagen. Die Antriebskraft für den Hammer lieferte das Fliess zwischen Kupanz- und Wutzsee. Mit dem Wechsel des Schlossbesitzers wechselten auch die Besitzer des Eisenhammers, bis der Kurfürst diesen 1513 an Simon Berckner veräußerte. Auch diese Besitzer waren nicht beständig, um Hammerwerk entstand eine Siedlung, namentlicher Ursprung des Dorfes.

Im Jahre 1589 werden als Bewohner die Hammermeister Max Büttner und Joachim Asmus erwähnt, der Müller Stepfan Schmedicke, die 5 Hammerknechte und 9 Siedler mit einem Schulzen. Zu Beginn des 30jährigen Krieges geht der Eisenhammer ein und 1657 sind von den 22 Kossätenstellen (Halbbauern) des Dorfes 14 wüst. Das 18. Jhd. bringt Aufschwung, die freien Hofstellen werden besetzt. Um 1692 hat Lorenz Müncheberg eine Wassermühle erbaut, 1748 war diese und eine Grützmühle im Besitz eines Richters. Mit dem Neubau des Finowkanals siedelten sich Schiffer im Dorf an, die schon1815 in einem Schifferverein organisiert gewesen sein sollen. Zeitweise waren 56 Schiffer Mitglied. Das idyllisch gelegene Hammer lädt auch heute zu einem Besuch ein. Mit seinen Seen und der 1844/45 nach Plänen von Schinkel Schüler Stüler entstandenen Kirche findet der Besucher lohnenswerte Ziele.

 

Ausführliche Informationen zur Geschichte von Hammer finden Sie in der Publikation von Jörn Lehmann „Hammer & Liebenthal“ aus dem Jahre 2016, erschienen im Verlag Edition Rieger und erhältlich in der Bibliothek der Stadt Liebenwalde sowie im Heimatmuseum Liebenwalde.
 

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